MicroMacro Crime City im Test: Das kriminalistische Wimmelbildspiel (2024)

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Von: Sebastian Hamers

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MicroMacro Crime City im Test: Das kriminalistische Wimmelbildspiel (1)

In MicroMacro erwacht eine Stadt zum Leben. Sie steht allerdings unter keinem guten Stern. In Crime City wimmelt es von Verbrechen.

Wimmelbildspiele? Gibt es doch wie Sand am Meer, zumindest auf dem PC. Was auf dem heimischen Rechner gang und gäbe ist, trifft man als Brettspiel eher selten an. Das brandneue MicroMacro: Crime City von der Edition Spielwiese füllt somit eine Nische, die in der Brettspielwelt noch nicht sonderlich oft bedient wurde. MicroMarco als reines Wimmelbild-Erlebnis abzukanzeln würde dem Spiel allerdings nicht gerecht. Crime City, der Schauplatz von MicroMacro scheint ein seltsames Eigenleben entwickelt zu haben. Die kleinen Cartoon-Figuren bewegen sich auf verschiedensten Wegen durch die Stadt. Diese scheint allerdings unter keinem guten Stern zu stehen, denn hier wimmelt es nur so von Verbrechern, die kleinere Delikte bis hin zum Mord verüben. Als Team von Ermittlern seid ihr jetzt gefragt, die Verbrechen in Crime City aufzuklären und die Stadt wieder ein Stück sicherer zu machen.

Besonders viel Material fordert die Jagd nach den Verbrechern in MicroMacro nicht. Beeindruckend ist der Inhalt der schmalen Spieleverpackung aber dennoch. Das liegt vor allem an dem riesigen Faltplan, der schon ein wenig Platz benötigt und sich über den gesamten Küchentisch erstreckt. Vollständig aufgeschlagen schafft es der Spielplan auf eine stattliche Größe von 75x110cm. Eine weitere Besonderheit: die Stadt wird vollständig in schwarz-weiß dargestellt. Das macht die Suche nach kleinen Details nicht gerade einfacher. Gute Augen sind bei der Detektivarbeit auf jeden Fall hilfreich. Für alle, die nicht mit Adleraugen ausgestattet sind, hat der Verlag aber auch noch eine kleine Lupe mit ins Spiel gepackt.

MicroMacro: Mehr als nur ein Wimmelbild-Spiel

Wie läuft die Verbrechersuche in MicroMacro ab? Langwieriges Regellesen bleibt euch erspart. Im Grunde kann es direkt losgehen. Wenn ihr das Spiel beim Brettspieldealer eures Vertrauens in die Hand nehmt, könnt ihr den ersten Fall noch direkt im Laden lösen. Er befindet sich praktischerweise direkt auf der Spieleverpackung. Diese zeigt einen kleinen Ausschnitt von Crime City, den ihr nun unter folgender Fragestellung absucht: „Wer hat den Burger-Verkäufer ermordet?“

MicroMacro Crime City im Test: Das kriminalistische Wimmelbildspiel (2)

Durch die verkleinerte Spielfläche wird die Lösung des Falls schon deutlich einfacher. Eine kleine Einzelperson in einem schwarz-weißen Wimmelbild zu entdecken ist allerdings trotzdem eine Sisyphusarbeit. Daher empfiehlt es sich, die Suche systematisch anzugehen. Als kluger Detektiv lokalisiert ihr also zunächst die Burger-Bude, die ihr dank der großen Reklametafel schnell findet. Jetzt habt ihr auch ein genaues Bild vom Verkäufer. An seinem dicken Schnauzbart ist er eigentlich recht gut zu erkennen.

In MicroMacro erwacht das Wimmelbild zum Leben

Ihr findet den Burger-Mann allerdings nicht nur in seiner Bude. Er ist auch etwas abseits seines Stands zu sehen, wie er mit seiner Tasche über den Bürgersteig spaziert. Und da, am Fußgängerüberweg ist er doch auch. Tatsächlich, der Verkäufer hat seinen Stand verlassen und setzt seinen Weg durch Crime City fort. Verschiedene Szenen auf dem Spielplan zeigen verschiedene Zeitpunkte im Verlauf der Geschichte. So ist es möglich, dass sich die handelnden Personen im Fall durch die Stadt bewegen.

MicroMacro Crime City im Test: Das kriminalistische Wimmelbildspiel (3)

Als Detektive begleitet ihr den Burger-Verkäufer auf seinen Wegen durch den Asphaltdschungel. Er wechselt die Straßenseite und macht sich auf den Weg zum Hafen. Dann wird die Stadt-Idylle jedoch zum ersten Mal getrübt. Auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig seht ihr eure Zielperson leblos auf dem Boden liegen, neben ihm liegt noch der Baseballschläger, die mutmaßliche Tatwaffe des Verbrechens. Was ist passiert? Wer hat den Burger-Verkäufer auf dem Gewissen?

Mit guten Augen und einer Lupe durch MicroMacro

Irgendetwas muss doch übersehen worden sein. Also noch einmal zurückgespult und genauer hingeguckt. Der Burger-Mann verlässt seine Bude. Eigentlich kann sich der Mörder doch gar nicht weit entfernt befinden. Lupe gezückt und die Umgebung abgesucht. Soweit ist alles unauffällig. Lediglich dieser Kerl, der da so verstohlen um die Ecke guckt wirkt ein wenig suspekt. Der Verkäufer erfreut sich zu diesem Zeitpunkt noch bester Gesundheit, also verfolgen wir doch weiter seinen Weg.

MicroMacro Crime City im Test: Das kriminalistische Wimmelbildspiel (4)

Tatsächlich, der seltsame Typ von vorhin hat sich ebenfalls in Bewegung gesetzt. Jetzt lugt er hinter einer Litfaßsäule hervor. Weiter geht’s… die verdächtige Person scheint es auf den Burger-Verkäufer abgesehen zu haben. Jetzt geht es in die heiße Phase. Der Burger-Mann kreuzt die letzte Straße kurz vor dem Hafen. Wie erwartet ist auch der Verdächtige nicht weit entfernt. Jetzt hat er auch den Baseballschläger in der Hand, die Tatwaffe des Mordanschlags. Der Täter wurde so zweifelsfrei überführt. Ihr habt Crime City von einem weiteren Verbrecher befreit. Der erste Fall ist gelöst!

MicroMacro ist ein Kriminalspiel in sechzehn Akten

Weitere Fälle werden im Spiel durch die 120 Karten dargestellt. MicroMacro: Crime City beinhaltet insgesamt sechzehn Fälle in fünf Schwierigkeitsstufen. Die Kriminalfälle laufen im Wesentlichen nach dem gleichen Muster ab wie die Probeaufgabe auf der Spieleverpackung. Allerdings werden die Rätsel deutlich komplexer und bestehen aus mehreren Teilaufgaben. Meist beginnt der Fall damit, dass ihr den Schauplatz des Verbrechens auf dem riesigen Stadtplan ausfindig macht.

MicroMacro Crime City im Test: Das kriminalistische Wimmelbildspiel (5)

Findet ihr den Tatort, bekommt ihr auch schnell die ersten Indizien für die Aufklärung des Falls. Der Radius, in dem ihr das Verbrechen aufklärten müsst, weitet sich dabei gerne recht weit aus. Manchmal folgt ihr der Spur der Täter, die sich nach der Tat aus dem Staub machen wollen. Sie flüchten allerdings nicht nur zu Fuß, sondern nutzen natürlich auch andere Verkehrsmittel um euren wachen Augen zu entkommen. Die Fälle werden zunehmend komplexer und schwieriger, müsst euch sogar mitunter mit den Motiven der Täter auseinandersetzen.

MicroMacro bietet kooperativen Rätselspaß

Die Spieldauer variiert von Fall zu Fall. Die ersten Verbrechen löst ihr vermutlich schon innerhalb einer Viertelstunde. Für die späteren Fälle werdet ihr aber deutlich länger brauchen. Der Verlag selbst gibt die Spieldauer pro Fall mit bis zu 45 Minuten an. Tatsächlich hängt die Spielzeit aber natürlich stark von euren detektivischen Fähigkeiten ab. Bis ihr alle sechzehn Verbrechen aufgeklärt habt, werden sicherlich einige Stunden vergehen.

MicroMacro Crime City im Test: Das kriminalistische Wimmelbildspiel (6)

Bei einem Preis von rund 25€ geht diese Gesamtspielzeit auf jeden Fall von in Ordnung. MicroMacro: Crime City ist ein kooperatives Detektivspiel für bis zu vier Spieler ab acht Jahren. Das Spiel sollte in den nächsten Tagen im Handel verfügbar sein. Unentschlossene sollten vorab vielleicht die Website zum Spiel besuchen. Dort könnt ihr euren ersten Fall kostenlos online lösen.

Fazit: Das kriminalistische Wimmelbildspiel MicroMacro: Crime City hat sich folgende Testwertung verdient

MicroMacro Crime City im Test: Das kriminalistische Wimmelbildspiel (7)

Wimmelbildspiele gibt es auf dem PC in rauen Mengen. In analoger Form sind Spiele dieser Art allerdings ziemlich unterrepräsentiert. MicroMacro: Crime City lässt sich aber ohnehin nicht als ganz klassischer Vertreter dieses Genres einstufen, sondern bietet viel mehr als das. Im Spiel erwacht Crime City zum Leben und lässt die handelnden Personen durch die Stadt laufen. Ausgestattet mit einer Lupe sucht ihr die Stadt nach Verbrechen ab, nehmt die Verfolgung der Täter auf und befasst euch sogar mit ihren Tatmotiven. In MicroMacro gibt es einiges zu entdecken und die sechzehn Fälle spielen sich alle sehr abwechslungsreich und spannend. Optisch ist MicroMacro: Crime City sowieso ein echtes Highlight. Der riesige Stadtplan mit seiner Wimmelbildoptik und dem Schwarz-Weiß-Look macht eine Menge her. Wenn ihr Gäste als Mitspieler gewinnen wollt, reicht es eigentlich schon aus, den Spielplan und die erste Aufgabenkarte auf dem Tisch auszubreiten. Das Spiel hat einen so hohen Aufforderungscharakter, da kann kaum jemand widerstehen. Ich habe alle sechzehn Fälle jedenfalls direkt mit meiner Familie innerhalb weniger Tage durchgespielt. Nach dem Lösen des letzten Falls ist der Wiederspielreiz natürlich gering, da die Wege bereits bekannt sind. Bei einem Preis von rund 25€ und einer Gesamtspielzeit von mehreren Stunden geht das allerdings voll in Ordnung.

ProsCons
+ riesiger Stadtplan- geringer Wiederspielwert
+ hoher Aufforderungscharakter
+ kein langes Regellesen
+ kooperative Spielweise
+ Crime City als lebendige Stadt

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